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konstruktive Kritik anbringen:
Wir waren uns einig, daß dieses Verhalten wie ein zwanghafter Tic auf uns wirkte. Es wirkte ähnlich wie das unkontrollierbare Schimpf -Syndrom Mozarts, aber statt sprachlich eben motorisch. Bei Ursula tauchte allmählich der Verdacht auf, es könne sich dabei um das Tourette-Syndrom handeln, das es in einer sprachlichen wie auch motorischen Ausprägung gibt. (Ursula kannte das Tourette-Syndrom bereits seit der Lektüre des Buches “Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte”, das dieses Syndrom beschreibt.) Auch die folgende Recherche im Internet zeigte rasch, daß die sprachlichen wie auch motorischen Tics bzw. Ausfälle des Tourette -Syndroms im Grunde die selbe (leider unheilbare) Ursache haben dürften. Die Beschreibung der motorischen Ausprägung passt genau auf das Verhalten Christians. Doch es besteht die Chance, daß dieses Syndrom irgendwann von selbst wieder so unauffällig verschwindet wie es auch gekommen ist.
Christian hat damit offensichtlich kein Problem. Das Problem haben hingegen wir, seine Verwandten, seine Mitschüler und Lehrer, seine Umwelt, einfach jeder. Es wirkt auf uns alle einfach arg und unappetitlich, außerdem verletzt er damit ständig unsere eigene Intimsphäre. Restaurant-Besuche können so zur absoluten Peinlichkeit werden - man kann ja nicht jedem erklären, was los ist .... Leichter ist es für uns zu ertragen, seit wir definitiv wissen, daß es sich um eine unkontrollierbare Krankheit handelt. Sollte es gar zu arg werden, könnten wir Christian ruhigstellende Medikamente verabreichen. Das stellt für uns aber eine absolute Notmaßnahme dar, bevor wir alle wahnsinnig dabei werden. Schließlich bekommt er auch so schon genügend schwere Medikamente.
Mehr Informationen zum Tourette-Syndrom findest Du bei
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Christian “neuestes” Handicap fiel uns im Sommerurlaub 2005 das erste Mal auf. Er begann an mir zu zupfen und zu schlecken, es wirkte aber nicht gewollt sondern irgendwie zwanghaft. Anfangs dachte ich an eine beeinflussbare Laune während einer erhöhten “EEG-Spitze”. Sehr rasch wurde jedoch klar, daß Erziehungsmaßnahmen keine Verbesserung sondern nur eine Verschlechterung der Situation brachten. Er zupfte und schleckte nicht nur an mir, sondern er streckte auch seine Arme in die Luft, verdrehte seine Hände und Finger dabei und machte dabei noch zusätzliche Ausfallsschritte wie ein verstörter Elefant oder Tiger im Tiergarten. Aber wenn ich ihn mit forschen Worten aufforderte das zu unterlassen oder gar mit sanfter aber bestimmter Gewalt versuchte seine Arme an den Oberkörper zu pressen, dann wurde er nur immer störrischer, er verstärkte seine ungewohnten und unappetitlichen Bewegungen noch und die Zeit bis zur “Normalisierung” dauerte um so länger. Wir konnten also nur völlig passiv darauf reagieren..