Nachfolgend gebe ich eine Beschreibung der bekannten Symptone von Autismus, die ich auf verschiedenen themenbezogenen Internet-Seiten gefunden habe.
Jene Symptome, die auf Christian aufgrund unserer Beobachtungen zutreffen, habe ich in roter Schriftfarbe markiertl
* Sozialverhalten
** Gruppen
>> Mangelndes Interesse am Beitritt zu Gruppen und den dazugehörigen
Gruppenaktivitäten.
>> Teilweise völlige Missachtung der Interessen anderer Kinder.
>> Bevorzugen das Alleinsein (sogenanntes ”In Ihrer eigenen Welt sein”) und haben
dadurch Schwierigkeiten, Freundschaften zu schließen sofern sie überhaupt an
Freundschaften Interesse haben.
** Wahrnehmung
>> reagieren teilweise nicht auf Ihre Namen aber auf die Namen anderer Personen;
>> Kinder interessieren sich für bestimmte Töne und monotone Klänge.
>> reagieren nicht auf Reize wie laute Töne und teilweise auch nicht auf die
Umweltzustände wie Hitze, Kälte oder Schmerz;
>> Aufmerksamkeit scheint überall aber nicht am Ort des eigentlichen Geschehens zu
sein.
>> Der Sinngehalt der verschiedenen Aussagen kann nicht erkannt und verarbeitet
werden.
>> Sie können sich auch nicht in die Perspektive eines anderen Menschen
hineinversetzen.
>> Blickkontakt kann nicht gehalten werden.
** Emotionen
>> Mimik, Gestik und Sprache kann von den Kindern selbst oft nur schwerlich benutzt
werden.
>> Kein oder stark schwankendes Einfühlungsvermögen.
>> Verweigerung der Kontaktaufnahme zur Mutter. Äußert sich durch kein
Ausstrecken der Arme zur Mutter um auf den Arm genommen zu werden sowie
geringem bis keinem Blickkontakt und kein Zurücklächeln.
* Sprache & Kommunikation
** Sprechhemmung oder Stummheit (Mutismus)
>> Schätzungsweise wird die Hälfte aller autistischen Personen nie sprechen lernen.
Häufig wird das Phänomen beobachtet, dass Kinder die Sprache zu lernen
beginnen und erste einfache Sätze formulieren können. Doch bereits nach
kürzester Zeit vergessen diese Kinder ihren erlernten Wortschatz und können
keine Formulierungen mehr vornehmen.
>> Schweigen auf Fragen.
** Nachsprechen/Wiederholen von Wörtern (Echolalie)
>> Sätze und Wörter von Gesprächspartnern werden wiederholt oder einfach
nachgesprochen (teilweise wirkt dieses Verhalten provokativ und stur).
>> Die inhaltliche Bedeutung und die Verwendung der wiederholten Wörter sind dem
Autisten weitestgehend unbekannt.
>> Sinnfreie Wiederholungen der Wörter, d.h. die Sprache hat keine kommunikative
Funktion.
>> Wiederholung bestimmter Formulierungen (Perseveration).
** Aussprache & Artikulation
*** Flache oder fehlende Prosodie
>>> Unter Prosodie versteht man die speziellen Eigenschaften der
gesprochenen Sprache. Hierzu zählen unter anderem Akzente, Töne und
Sprechgeschwindigkeit. Autisten weisen oft eine flache oder fehlende
Prosodie auf: d.h. sie haben eine eintönige einschläfernde Tonlage (auch als
“Leiern” bekannt). Die Betonung und der Rhythmus scheinen der Situation
und dem Sprachinhalt unangemessen.
*** Wortneuschöpfungen (Neologismen)
>>> Hierunter fallen alle willkürlich geschaffenen Wortneukombinationen. Eine
Wortneuschöpfung ist z.B. Politesse (aus Polizei und Hostess). Bei den von
Autisten benutzten Neologismen ist das Verständnis über die Neukreation
des Wortes fast ausschließlich dem Autisten selbst bekannt.
*** Pronominale Umkehr
>>> Autisten vertauschen oft die Pronomen (pronominale Umkehr). Sie sprechen
daher bei anderen von “ich” und wenn es eigentlich um sie selbst geht von
“du” oder “der” sowie “die” (in der 3. Person). Dieses Verhalten ist sehr
auffällig und wird häufiger bei Autisten beobachtet.
** Weitere sprachliche Eigenschaften
*** Stereotypien
>>> Immer wieder ausgeführte Sprachmuster, wie zum Beispiel das Wiederholen
bestimmter Wörter und Sätze (Echolalie).
*** Monologe
>>> Autisten führen in ihrer "eigenen Welt" häufig Selbstgespräche.
*** Nonverbale Kommunikation / Mimik / Gestik
>>> Verständigung ohne Worte.
>>> Der Situation angemessene Gesichtsausdrücke (wie Wut, Trauer, Freude)
fehlen.
>>> Körperkontakt ist für autistische Kinder meist unerwünscht (wie zum Beispiel
kurz mal die Hand berühren, der freundschaftliche Klaps auf die Schulter).
>>> Mimik, Gestik und Sprachtöne/-melodien der Gesprächspartner werden nicht
oder nicht richtig interpretiert. Dadurch können Sarkasmus, Ironie und
Humor nicht richtig verstanden werden.
** Weitere Auffälligkeiten
>> Ein Autist kann häufig nicht selbständig das Gespräch führen bzw. beginnen.
* Spiel- und Bewegungsabläufe
** Allgemeines Desinteresse an Spielen mit anderen Personen oder Gegenständen.
** Fantasievolles Spielen und die Kreation eigener Ideen beim Spiel sind oftmals nicht zu
erkennen.
** Gleichförmigkeit von Spielen / Routinen & Ritualen
>> Spontane Interaktionen mit anderen Menschen oder Gegenständen fehlt.
>> Bestimmte Spielrituale und Routinen werden immer wieder in monotoner Abfolge
gespielt, teilweise stundenlang.
>> Aneinanderreihen von Gegenständen in ab- oder aufsteigender Reihenfolge.
>> Bestehen darauf, dass bestimmte Gegenstände oder Spielzeuge nicht verschoben
werden.
>> Nahrungsaufnahme nach bestimmten Mustern: erst die kleinsten Nahrungsteile
(Erbsen, Karotten) oder andere immer wiederkehrende Systematiken.
>> Faszination an simplen Bewegungsabläufen wie das Drehen eines Reifens des
Fahrrads oder Spielzeugautos.
** Körperbewegungen & Hyperaktivität
>> Stereotype Bewegungen sämtlicher Köperteile über einen längeren Zeitraum hin,
wie Kopfwackeln, Wippen, Finger schnippen, Körperdrehungen, nervöses Wackeln.
>> Beißen der eigenen Gliedmaßen und Selbstverletzungen sind nicht auszuschließen.
>> Ruhiges Verhalten ist sehr selten.
>> Teilweise Koordinationsschwierigkeiten bei Orientierung in Räumen und bei der
Einschätzung von Entfernungen.
* Weitere Symptome
** Wahrnehmung
>> Fokussiert Objekte über einen längeren Zeitraum und lässt diese nicht mehr aus
den Augen (Kind spielt ständig und ununterbrochen mit dem gleichen Spielzeug).
>> Häufige Zweckentfremdung von Objekten z.B. in dem ein Teller als Frisbee
verwendet wird.
** Überempfindlichkeiten
>> Teilweise sehr empfindliche Reaktionen auf Licht, Berührung oder Klänge.
>> Verändertes Schmerzempfinden.
** Intelligenz
>> Variiert von sehr niedrigem bis sehr hohem Intelligenzquotienten.
>> Teilweise besondere Fähigkeiten beim Auswendiglernen bestimmter Zahlen und
Fakten, besondere grafische Gedächtnisse oder besondere musikalische
Begabungen (Inselbegabungen).
** Sonstiges
>> Schlaf- und/oder Essstörungen.
>> Phobien, Ängste und Befürchtungen.
>> Zwänge (Bewegungszwang, Kontrollzwang, Waschzwang, ...).
>> Wutausbrüche, Aggressionen und selbstverletzendes Verhalten (Automutilation).