Bergerlebnis ist es für mich auch, mich zu verlieren in Bildern und Skizzen von
- den k.& k. Hofmalern Jakob und Rudolf Alt, Eduard Gurk und Leander Russ,
- E.T. Compton (dem großartigen Bergsteiger und Landschaftsmaler),
- E.H. Compton (seinem nicht weniger begabten Sohn),
- Thomas Ender (dem k. & k. Landschafts-Maler der für die Habsburger malte), und
- Friedrich Simony (dem großen Dachstein-Erforscher),
- Rien Poortvliet (dem begnadetsten Jagdmaler des 19. Jahrhunderts),
sowie einzelnen Bildern von
- Ferdinand Waldmüller,
- Ludwig Richter,
- Giovanni Segantini,
- Joseph Koch (zB. der links abgebildete Schmadribachfall) oder
- Caspar David Friedrich.
So fesselnd und lebendig ihre Werke sind so sind sie doch “Meister der Vergangenheit”.
Aber auch unter den heutigen Berg-, Natur-, Tier- und Jagd-Malern gibt es viele Könner, deren Werke mich faszinieren. Beispielhaft erwähnen möchte ich hier
Gegen den Zauber dieser natürlichen Darstellungen kann das moderne Foto nur wenig ausrichten - auch nicht das meisterhaftetste, künstlerisch arrangierte Foto. Doch ist mir ein Foto immer noch Grund genug um in Phantasien und Träume abzudriften ...
Es müssen nicht immer Berge dargestellt werden, damit mich ein Bild begeistert. Ein natürliches Detail aus Fauna und Flora, eine Jagdszene oder ein Porträt könne mich genauso stark faszinieren. Und auch die verklärte Darstellung mit religiösen Motiven hat einiges für sich. Ich denke da zB. an Motive von Engeln die schützend ihre Hand über Kinder halten, die am Abgrund Blumen pflücken oder den Wildbach auf morschem Steg überschreiten. Und auch das berühmte Bild des Jägers mit dem Hubertushirsch ist mir nicht zu kitschig ....
Etwas extrem in der (- wer sie kennt - fast schon in “Wachtturm”-typischer Art verklärten) Darstellung, meiner Meinung nach aber trotzdem wunderschön sind die Bilder des
Edward Theodore Compton (1849 - 1921)
E.T. Compton wurde am 29.07.1849 in London geboren, verbrachte seine Jugend ab 1859 jedoch in Winscombe in Mendip, wohin die Familie des besseren Klimas wegen hübersiedelte. Denn E.T. Compton litt an Lungenschwäche bzw. Asthma. Da sich die Situation trotzdem nicht besserte, übersiedelte er 1867 nach Darmstadt. Dort wurde ihm Luftveränderung empfohlen, vorzugsweise durch einen längeren Aufenthalt im Hochgebirge. So übersiedelte er 1869 nach München und unternahm ausgedehnte Wanderungen in den Schweizer und Österreichischen Alpen. Sein Zustand besserte sich rasant. In dieser Zeit entdeckte er seine Liebe zu den Bergen und skizzierte unzählige Berglandschaften. 1871 fuhr er zurück nach Winscombe in Mendip, kehrte aber unversehens wieder zurück nach München, wo er 1872 geheiratet hat. Er kaufte 1874 ein Grundstück in Feldafing am Starnberger See und mit Hilfe seines Schwiegervaters baute er darauf ein großzügiges Haus um sich dort ständig niederzulassen. Um 1879 herum hatte sich das graphische und malerische Talent des mittlerweile begeisterten Bergsteigers so herum gesprochen, daß laufend Aufträge für Bilder und Postkartenproduktionen eintrafen. Immer wieder war er als Bergsteiger in den Alpen unterwegs, um Erstbesteigungen durchzuführen und neue Motive abzubilden. Der erfolgreiche Maler und Bergsteiger starb am 03.03.1921 in Feldafing - nicht ohne nach der Zwangspause des ersten Weltkriegs noch einmal seine wichtigsten Berge (darunter auch zum 14. Mal den Großglockner) bestiegen zu haben.
Edward Harrison Compton (1881 - 1960)
Der Sohn des berühmten Bergmalers E.T. Compton wurde am 11.10.1881 in Feldafing am Starnberger See geboren. Schon früh zeigte sich das vom Vater geerbete Talent, oft begleitete er ihn auf dessen Wanderungen in den Alpen. 1897 stellte er gemeinsam mit seinem Vater das große Alpenpanorama in Leipzig fertig. Zu diesem Zeitpunkt konnte er, obwohl noch in Ausbildung begriffen, bereits von seinen Aufträgen leben. 1903 ging er auf vier Jahre zur künstlerischen Vervollkommnung nach London, von wo er 1907 zurückkehrte. E .H. Compton hat 1911 eine seiner frühereren Lehrerinnen geheiratet. Neben Reisen in die Alpen unternahm er auch viele nach Sachsen und Thüringen, von wo er ebenfalls viele Bilder anfertigte. Ab 1921 begannen sich bei ihm und seiner Frau von Jahr zu Jahr zunehmend Behinderungen aufgrund einer Ansteckung mit Kinderlähmung. Trotz seines Lebens im Rollstuhl konnte er in diesen Jahren noch sehr schöne Bilder schaffen. Er starb am 07.03.1960 in Feldafing.
Thomas Ender (1793 - 1875)
Die Lebensgeschichte bzw. genaue Biografie muß ich erst noch erheben. Er bereiste jedenfalls im Auftrag des Kaiserhauses die gesamte Monarchie un erstellte Aquarelle verschiedenster zur Monarchie gehöriger Landschaften. Er folgte aber auch einer von Habsburgs Töchter nach Brasilien, die dorthin verheiratet wurde, und malte dort wahrlich exotisch anmutende Bilder der brasilianischen Realität.