Valtiner: Mineralien & Steine

Was mich betrifft

Steine mit Einschlüssen faszinieren mich. Kristallbildungen noch mehr. Deshalb bin ich seit meiner Kindheit zum Kristallsucher geworden. Einige Stunden eines Urlaubs oder auch einige Viertelstunden einer Bergfahrt gehen dafür auf. Ich betreibe das aber sehr schaumgebremst. Ich suche auf Halden, in Spalten, in Höhlen und in Bächen in der Nähe begangener Wege - also dort, wo man in aller Regel wenig bis nichts findet. In Radenthein nahm ich auch schon mal Hammer und Meissel zur Hand, um dunkelrote Granaten aus dem Gestein zu brechen. Aber das ist die Ausnahme. Trotzdem kamen im Lauf der Jahre einige schöne Erinnerungsstücke für den Glaskasten zusammen, hauptsächlich Dolomit-, Kalkspat-, Gips- und Berg-Kristalle. Aber auch einige schöne Marmor-, Gneis- und Serpentin-Bruchstücke finden sich in meiner Sammlung.

Kristallsuche - der Reiz des Verborgenen

Für einen “Strahler” (Kristallsucher, der seine ganze verfügbare Zeit und Kraft dafür aufbietet) fehlt es mir allerdings an Leidenschaft und Leidensfähigkeit. “Gott sei Dank” meint Ursula dazu und ich kann verstehen was sie meint .... diese Leute richten sich auf Felsvorsprüngen über 2.000 m halbwegs wohnlich ein, verbringen jedes Jahr Monate dort oben um Klüfte zu finden und dann mühseligst auszubeuten. Sie setzen dafür ihr Vermögen ein in der Hoffnung auf den großen Fund, der sie reich und berühmt machen wird. Sie ruinieren dabei oft nicht nur Beziehungen sondern auch ihre Gesundheit (große Mineralien-Blöcke mit bis zu 200 kg werden beispielsweise am Rücken stundenlang bergab getragen); und nicht selten stürzen Strahler ab oder werden von den Felsmassen einbrechender Klüfte erdrückt. Es muß sein wie die Sucht nach einer Droge ... das hat wirklich nichts mit mir zu tun!