Kurze chronologische Übersicht
Karolingerreiches von Karl dem Großen um cirka 814-887 nach Christus. Das Gebiet der “Waldmark” umfasste das nahezu unbesiedelte, von dichten Wäldern bewachsene Gebiet zwischen Wechsel, Semmering, Rax, Schneeberg, Piestingtal bis zum Rosaliengebirge, Bucklige Welt und Teile der heutigen Oststeiermark, wo sich der Kreis wieder schloß. Die “Waldmark” war Teil des zum Karolingerreich Karls gehörenden Herzogtums Karantanien, dessen Grenzen sich im Norden und Osten jeweils bis etwa zur Donau erstreckten.
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m Anfang war die “Waldmark”. Am Anfang, das war zur Zeit des riesigen
9. Jahrhundert - Der Beginn
Reich Karl des Großen. Im Jahr 976 wurde die “Waldmark” zur Grafschaft Pitten erhoben und die neue Grafschaft wurde gleichzeitig in das Herzogtum Kärnten eingegliedert.
m Jahr 962 übernahmen die Ottonen unter Otto I.dem Großen das riesige
verwandte Konrad II.aus dem Geschlecht der Salier Kaiser dieses Reichs. In 1042 erhielt Gottfried, Graf von Wels-Lambach vom Salier-Herrscher Heinrich III. die Grafschaft Pitten. In 1050 erbte Ekbert I., Graf von Formbach-Neuburg die Grafschaft Pitten als Schwiegersohn des Grafen von Wels-Lambach. Im Jahr 1074 werden erstmals die Herren von Albeck-Flatz urkundlich erwähnt (“de Flaze”). Deren Befestigung inklusive Kirche ist ident mit der Kirchenanlage in Sankt Lorenzen bei Flatz.
ach dem Aussterben der Ottonen wurde im Jahr 1027 der mit ihnen
Grundsituation für die junge Grafschaft Pitten. Die Salier starben in 1125 mit Heinrich V. als Geschlecht aus und die mit den Saliern verwandten Staufer übernahmen das heilige römische Reich deutscher Nation. Im Jahr 1155 wurde der Staufer Friedrich I. Barbarossa Kaiser und ordnete umgehend sein Reich neu. Das neugeschaffene Herzogtum Steiermark erhielt vom Herzogtum Kärnten die Grafschaften Pitten, Mürztal, Traungau, Ennstal, Leoben, Judenburg und die Mark an der Mur. Von Norden her wurde die neue Mark Ostarrichi von den Babenbergern durch Erwerbungen immer mehr nach Süden erweitert und grenzte damit beim Piestingtal zum Zeitpunkt der Gründung Wiener Neustadts im Jahr 1156 bereits unmittelbar an die nun zum Herzogtum Steiermark gehörende Grafschaft Pitten. In 1158 starb das Geschlecht der Grafen von Formbach-Neuburg aus und die Grafschaft Pitten wurde Ottokar VII. aus dem Geschlecht der Traungauer und damals Markgraf von Steyer, überlassen. Mit Ottokar VIII. starb das Geschlecht der Traungauer in 1192 aus und deshalb übergab dieser bereits 1186 auf vertraglicher Basis (“Georgenberger Handfeste”) das Herzogtum Steiermark (und damit auch die Grafschaft Pitten) an den Babenberger Herzog Leopold V., dessen Herzogtum Ostarichi bereits an der Piesting an die Steiermark grenzte. Diese Ausweitung des Herrschaftsgebietes ermöglichte den Babenbergern, in den Jahren 1192-1194 auf dem Gebiet der steirischen Grafschaft Pitten Wiener Neustadt als Residenzstadt zu begründen.
Der Beginn des 12. Jahrhunderts hatte auch in der Grafschaft Pitten den Beginn des Baues von Burgen und Befestigungsanlagen durch adelige Grundherren und Ritter eingeläutet. Dies wurde insbesonders deswegen nötig, weil sich die adeligen Herren und Ritter an den 3 Kreuzzügen zwischen 1096 und 1192 maßgeblich beteiligten und ihre Familien und Untertanen angesichts wiederkehrender ungarischer Einfälle nicht ungeschützt zurücklassen wollten. 1128 wurde von den Herren von Dunkelstein die Burg Dunkelstein am Ternitzer Petersberg erbaut. In 1130 erbauten die Herren von Stuppach eine Burg am Ende des Stuppachgrabens. In 1134 baute der Ritter von Pottschach ebendort seine Burg. In 1186 erbauten die Herren von Stuchses die Burg Stixenstein im Sierningtal. Im Jahr 1191 starb der Herr von Albeck-Flatz beim 3. Kreuzzug (1189-1192), worauf sein Bruder Dietrich (seit 1179 Bischof von Gurk) die Herrschaft Albeck-Flatz dem Stift Gurk schenkte. Mit dem Tode Dietrich von Albeck-Flatz starb dieses Geschlecht aus.
is 1125 (Heinrich V.) änderte sich nun nichts mehr an dieser
urkundlich den Besitz der Pfarre “Laurenzen zu Vlatzl”. In 1246 starb der letzte Babenberger Herzog Friedrich II. in der Schlacht an der Leitha. Der Staufer Konrad IV. als deutscher König unterlag in 1254 König Stephan von Ungarn. Im folgenden Frieden von Ofen (Budapest) wurden unter anderem die Babenberger Herzogtümer Österreich und Steiermark aufgeteilt. Der Ungarn-König erhielt das Herzogtum Steiermark (jedoch ohne die Grafschaft Pitten), dafür wurden das Herzogtum Österreich sowie die Grafschaft Pitten in den Herrschaftsbereich des mit den Staufern verwandten König Przemysl Ottokar II. von Böhmen eingegliedert. Graf Rudolf I. von Habsburg, der 1273 zum Kaiser gewählt wurde und im Jahr 1278 den Böhmen-König in der Schlacht am Marchfeld besiegte und tötete, übernahm in 1281 die Herrschaft über das Herzogtum Österreich und die Grafschaft Pitten. Damit wurden das Herzogtum Österreich und die Grafschaft Pitten habsburgisch, und waren so wieder zurück im heiligen römischen Reich deutscher Nation. Den Titel des Grafen von Pitten und die Herrschaft über diese Grafschaft gaben die Habsburger ab damals bis 1918 nicht mehr ab. Im Jahr 1283 übernahm Rudolfs Sohn Albrecht I. die Herrschaft über die Herzogtümer Österreich und Steiermark, rechtzeitig vor Rudolfs Tod im Jahr 1291.
m Jahr 1204 bestätigte Papst Innozenz dem Kapitel Gurk in Kärnten
ie Habsburger Herrschaft brachte Ruhe und Kontinuität in die Führung der Grafschaft Pitten, trotz des habsburgischen Teilungsvertrags zwischen den Herzögen Albrecht und Leopold aus 1379 (Albrecht erhielt Österreich ober und unter der Enns, inklusive der Stadt Steyer, jedoch ohne Wiener Neustadt und ohne der Grafschaft Pitten. Leopold erhielt unter anderem die Steiermark, Kärnten, Krain und Tirol, dazu noch Wiener Neustadt und die Grafschaft Pitten.) Diese Teilung der habsburgischen Länder dauerte bis zum Aussterben der albertinischen Linie in 1457 mit dem plötzlichen Tod von Ladislaus. Erst mit Friedrich III. von Habsburg (aus der leopoldinischen Linie) war diese Teilung ab 1457 wieder obsolet. Erst in die Regierungszeit des in Wiener Neustadt residierenden Kaisers Maximiliam I. (1493-1519) fällt die Zuordnung der Grafschaft Pitten vom Herzogtum Steiermark zum Erzherzogtum Österreich unter der Enns. Einfälle der Ungarn (Mathias Corvinus, 1487) sowie der Türken (u.a. 1683) verursachten immer wieder, aber nur relativ kurzfristige Unsicherheit. Mit der Herrschaft Pitten (mit der Burg und dem umliegenden Grundbesitz) als früher zentralem Refugium der Pittener Grafen belehnten die Habsburger Wolfgang Teufel, der die Burg Pitten so phänomenal gegen die Ungarn verteidigte, daß er vom ungarischen König in 1487 als Anerkennung den sogenannten Corvinus-Becher geschenkt bekam. Die Habsburger erhoben Teufel in den Ritter- bzw. Freiherren-Stand, die “von Teufel” kauften die Herrschaft Pitten in Folge den Habsburgern sogar als “freies Eigen” ab und erweiterten bis 1624 die Pittener Herrschaft um Frohsdorf zur Herrschaft Frohsdorf-Pitten. Der 30-jährige Krieg (1618-1648) hatte hingegen auf die Grenzen und Führung der Grafschaft Pitten keinen Einfluß, während die Untertanen mit ihren adeligen Herren auch in der Grafschaft Pitten alles Weh und Wohl der Religionsfragen jener Zeitepoche genauso mitmachen mussten wie alle anderen Teile des heiligen römischen Reiches deutscher Nation (lutherische Reformation, katholische Gegenreformation ..., so waren beispielsweise die “von Teufel” lutherisch und konvertierten erst 1609 zum katholischen Glauben.). In 1658 kam die Herrschaft Frohsdorf-Pitten im Erbweg an die durch Heirat verwandten Grafen von Hoyos. Die Grenzen des Reichs verschoben sich nach und nach weiter nach Osten und Süden. Die durch Annektion oder Erkämpfung möglichen Gebietserweiterungen durch einzelne Grafen innerhalb des Reichs wurden durch nach und nach gewachsene machtpolitische Strukturen zunehmend unmöglich, und die Burgen innerhalb der Graftschaft Pitten verloren daher zunehmend ihre Bedeutung als Grenzbefestigungen. Sie wurden nach und nach von den adeligen Grundherren zu wohnlichen Schlössern umgebaut, oder verkauft oder bewusst dem Verfall preisgegeben.
ie Habsburger Herrschaft brachte Ruhe und Kontinuität in die Führung
19. Jahrhunderts französischer Hochadel ins Exil in die Grafschaft Pitten. So kaufte die französische Gräfin von Lipona (Schwester Napoleons I.) in 1817 vom Grafen Hoyos die Herrschaft Frohsdorf-Pitten. Sie verkaufte die Herrschaft Frohsdorf-Pitten in 1828 an das russische Rittergeschlecht von Yemoloff, diese verkauften in 1839 an Peter Ludwig, Herzog von Blacas d’ Aulps, und dieser wiederum verkaufte die Herrschaft Frohsdorf-Pitten in 1844 an Marie Therese Charlotte de France, Herzogin von Angouleme, die als Eigentümer den rechtmäßigen französischen Thronfolger Heinrich, Graf von Chambord eintragen ließ. 1842 wurde die Burg Pitten in ein Jagdschloss umgebaut. Für alle Menschen im Kaiserreich, von den einfachen Menschen bis inklusive den Adelsstand, brachte das Jahr 1848 mit seinen tiefgreifenden Reformen (Ende der Leibeigenschaft und Ende der Grundherrschaften) gravierende Veränderungen. Die Herrschaft Frohsdorf-Pitten kam dann 1890 im Erbweg an den Prinz Don Jaime von Bourbon. Alle diese Eigentümer waren für die einfachen Menschen in den Grenzen dieser Herrschaft segensreiche Grundherren, die sich sozial sehr engagierten.
m Zuge der Nachwehen der französichen Revolution kam am Beginn des
die Wende von der Monarchie zur Demokratie besiegelt. Im Jahr 1919 wurde per Gesetz das Ende des Adels in Österreich verfügt. Seit 1919 ist die Grafschaft Pitten formell aufgelöst. Deren Flächen wurden südlich des Wechsels dem Bundesland Steiermark zugeordnet und nördlich des Wechsels dem Bundesland Niederösterreich zugeordnet. Die niederösterreichischen Flächen wurden gleichzeitig in die Bezirke Neunkirchen und Wiener Neustadt eingegliedert. Die Besitzungen der Herrschaft Frohsdorf-Pitten wurden 1931 nach dem Tode des Prinzen Don Jaime von Bourbon auf seine beiden Töchter aufgeteilt. Beatrix von Bourbon erbte 1931 die Frohsdorf zugeordneten Besitzungen. Blanca von Bourbon erbte 1931 die Pitten zugeordneten Besitzungen inklusive dem Schloss Pitten, welche sie anlässlich ihrer Heirat in die Besitzungen der Familie Habsburg-Salvator einbrachte. Die Frohsdorfer Besitzungen kamen 1961 im Erbweg an die Familie Wurmbrand-Stuppach. Als aktuellen Eigentümervermerk des bewohnbaren Schlosses Pitten konnte ich Frau Marion Planner recherchieren.
it der Niederlage des Kaiserreichs im 1. Weltkrieg im Jahr 1918 war auch
20. Jahrhundert bis heute